Wie Banken sich in Zukunft ändern müssen
September 27, 2018

Young and agile: Offene, innovative Unternehmenskultur als Inspirationsquelle für Banken

Lange Tradition, konservatives Image: Banken konnten zwar bereits in einigen Bereichen ihr traditionelles Gewand abwerfen, doch tiefsitzende, verschlossene Strukturen und Arbeitsweisen hindern in vielen Fällen, Potenziale auszuschöpfen und Entwicklungen voranzutreiben. Die Begriffe Innovation, Offenheit und junge Unternehmenskultur sind in jedem Fall nicht die Assoziationen, die als erstes beim Endkunden in Verbindung mit der Bankenwelt entstehen. Möchte eine Bank allerdings in allen Bereichen wettbewerbsfähiger werden, ist etwas frischer Wind und eine Aufpolierung des konservativen Images Gold wert. Das Ziel: Sich nicht selbst in der Geschwindigkeit der Digitalisierung zu verlieren, aber mit zusätzlichen Innovationen, Veränderungen und neuen Ideen aufzutrumpfen. Wie sich das bewältigen lässt? Nur wer zuhört und seine Augen offen hält, kann lernen, Inspirationsquellen erkennen und neue Wege erfolgreich bestreiten. Oder wie der Yuppie von heute sagen würde: Be young and agile!

„Survival of the fittest“: Der von Charles Darwin geprägte Ausdruck spielt in der Wirtschaftstheorie und anderen Disziplinen eine übergeordnete Rolle. Im deutschsprachigen Raum wird er jedoch häufig missverstanden: Mit „fittest“ ist nicht der stärkste, gesündeste, physisch fitteste Wettbewerber gemeint, sondern derjenige, der sich am besten und schnellsten an neue Umweltbedingungen anpasst. Gerade für traditionelle Unternehmen – sei es in der Industrie oder der Finanzbranche – ist aber genau diese Anpassungsfähigkeit das größte Problem. Ihr Image wurde Jahrzehnte lang geprägt von Konservativismus und Bodenständigkeit. Ironie: Die Anpassung beruhte in den vergangenen Jahrzehnten eben auf dem Erfolgsrezept des „nicht Anpassens“.

Unternehmensenergien entwickeln

Eine große Herausforderung für die Bank heute ist, alle Bereiche gleichermaßen wettbewerbsfähig abzudecken. Woran das liegt? Banken sind in der Regel eher Generalisten. Was fehlt ist Expertise in vereinzelten Bereichen. Eine eher verschlossene Unternehmenskultur der Bankenwelt begünstigt das Vorgehen in bisherigen, alten Strukturen. Was aber fehlt ist eine dynamische Unternehmensenergie, die fließt und Veränderungen herbeiführt.

Als Beispiel für dynamische Unternehmensenergien eigenen sich Start-ups, die barrierefrei arbeiten und funktionieren. Start-up-Unternehmen sind eine Art Katalysator, der die Anpassung von Kooperationspartnern beschleunigt. Jedenfalls glauben das bedeutende Player in Industrie und Forschung und laden deshalb innovative und frische Unternehmen zu sich ein. Oder statten wichtigen Start-up-Standorten selbst einen Besuch ab. Aber nicht nur Start-ups können hilfreiche Werte für eine offenere Unternehmenskultur vermitteln, sondern auch wendige Spezialisten, die sich zur Aufgabe gemacht haben, eine frische Brise Offenheit und junge Kultur in konservative, große Unternehmen zu bringen.

Auf der Suche nach dem digitalen Stein der Weisen, nach der Disruption, die ganze Branchen auf den Kopf stellen wird. In einer symbiotischen Wechselwirkung sollen die Kleinen dann den Funken bei den Großen zünden. Kurzum: Der „young-and-agile-spirit“ soll die traditionellen Unternehmen erfassen.

Der Mut zum Hinfallen

Banken bringen selbst lukrative Alleinstellungsmerkmale mit: Finanzkraft, ausgebaute Vertriebs- und Kommunikationskanäle, ein Standing am Markt. So weit, so gut. Was ihnen bis dato aber fehlt, ist unbändiger Mut, um Neues zu wagen – und gegebenenfalls damit auch hinzufallen. Junge Unternehmenskulturen leben ein neues Risikomanagement vor. Die Offenheit, viel zu investieren und auch mal ein Risiko einzugehen, leitet das Geschäft junger aufstrebender Unternehmen. Die Erfahrungswerte sind durch eine höhere Risikobereitschaft groß – und auf lange Sicht verspricht das Erfolg. „Banken müssen lernen, mehr Mut zu entwickeln und bereit sein, Veränderungen durchzuführen. Junge und neue Ideen sollten angehört werden und Kompetenzen und Verantwortung so verteilt werden, dass Mitarbeiter gefordert werden und sich auch mit einbringen können. Mutig in den Markt hinausgehen ist hier die richtige Einstellung“, so Gude Losada.

Verantwortungen neu verteilen und Themeneinheiten bilden

„Es ist utopisch, dass jede Expertise und alle Technologien unter einem Dach versammelt werden können. Sich an dieser Stelle Input von außen zu holen, Inspiration in anderen Branchen und in anderen Unternehmenskulturen zu suchen, kann sehr gewinnbringend für Banken sein“, bewertet Natalie Gude Losada die aktuelle Situation der Banken. Eine Zentralisierung von Themen ist in diesem Fall eher kontraproduktiv. Vielmehr bedarf es einer klaren Aufgaben- und Verantwortungsverteilung auf mehrere Teams von Spezialisten, die eng zusammenarbeiten. Auch die Ausschöpfung der Mitarbeiterpotenziale durch Wertschätzung ist von enormer Wichtigkeit. Das Ziel: Geschwindigkeit durch Barrierefreiheit und neue digitale Geschäftsmodelle. Entscheidungen werden dezentral von Spezialisten getroffen und müssen nicht erst zeitraubend die gesamte Bürokratielandschaft durchlaufen. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass diese Spezialisten die Werte und Ziele der Bank kennen.

Be open-minded

Links und rechts neben dem Wegesrand zu schauen, hat noch nie jemandem geschadet. Wie riskant die Wege sind, die gewählt werden, bleibt letzten Endes jedem selbst überlassen. Fakt ist, dass ein bisschen Mut immer gut tut. „Die Augen und Ohren offen halten, informiert sein über die neueste Technologie und die aktuellen Kundengewohnheiten, sich interessieren, mal nach außen stellen und diese Infos zeitnah in den eigenen Businnessplan integrieren – das trägt einen erheblichen Beitrag zu erfolgreichem Management bei“, fasst Gude Losada zusammen.

Bildnachweis: GettyImages/Simon Dux

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